Partnerportal

“AI wird oft als Bedrohung der Arbeit gesehen. Ist diese Angst begründet? Sicher nicht!”

AI und Wissensarbeit – Chance oder Bedrohung?


Dots

Das Jahr 2019 ist noch relativ jung – und schon scheint sich ein Thema besonders prägend auszuwirken: artificial intelligence, die Simulation bzw. Digitalisierung menschlichen Lernens und Verhaltens durch „intelligente“ Maschinen.

Nicht erst die Strategie Künstliche Intelligenz der Bundesregierung, mit der „Deutschland und Europa auf dem Weg zu einem führenden Standort für Entwicklung und Anwendung von KI-Technologie“ werden soll, zeigt: das Trendthema AI ist auch in Deutschland angekommen und steht weit oben auf der politischen und wirtschaftlichen Agenda. Dabei wird die Diskussion um das Für und Wider teils sehr hitzig geführt. Sie deckt gemäßigt-optimistische Prognosen (Software und Maschinen unterstützen und entlasten den Menschen) ab, jedoch auch Weltuntergangsszenarien à la Terminator und Westworld (Software und Maschinen dominieren und unterjochen den Menschen).

Bei dieser Debatte steht oft die Frage im Raum, wie „intelligent“ eine AI bzw. eine künstliche Intelligenz denn sein darf oder muss. Übrigens ist das Thema Intelligenz schon beim Menschen oftmals schwer zu definieren. Diese Diskussion möchte ich aber an dieser Stelle bewusst nicht führen.

AI – Eine Bedrohung der (menschlichen) Arbeit?

Mit beinahe jedem technologischen Fortschritt gehen bestimmte Ängste einher, dass Menschen als Arbeitskräfte überflüssig würden und die Digitalisierung damit für den Abbau von Arbeitsstellen sorgt – ein weit verbreitetes Vorurteil, wie eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt. Und doch wird auch AI häufig als Bedrohung der menschlichen Arbeit gesehen. Ist diese Angst begründet? Sicher nicht!

With artificial intelligence we're summoning the demon.

Elon Musk (2014)

Panikmache oder begründete Sorge?

Tatsächlich setzt AI bestimmte Berufsgruppen unter Druck. Dies sind in der Regel Menschen, die als „Knowledge Broker“ – als Wissensvermittler – fungieren, etwa Leiter von Reisebüros oder Menschen im HR-Bereich, also Spezialisten für Rekrutierung und Auswahl. Deren Tätigkeiten können durch AI in der Tat teilweise übernommen werden. Nach und nach wird AI auch menschliche Tätigkeiten in komplexeren Dienstleistungen erschweren, etwa Buchhalter und Notare. Bei AI ist alles digital, oftmals günstig und relativ einfach zu arrangieren. Self-Service nimmt eine wachsende Rolle ein. Das Existenzrecht dieser Wissensvermittler ist dadurch gefährdet.

Klar ist jedoch: AI bietet dem Arbeitsmarkt auch viele Vorteile. Man sollte seine Aufmerksamkeit eher den Chancen widmen, da diese eindeutig dominieren. Es werden komplett neue Berufsgruppen entstehen, die die Chance nutzen und AI in neuen Geschäftsmodellen verarbeiten. Das ist eine erfolgreiche Innovation! Man muss dabei vor Augen haben: AI kann komplexe menschliche Eigenschaften und Verhaltensmuster nur bedingt automatisieren. Unternehmen und Organisationen, die AI als nützliches Tool sehen und mit ihrer eigenen Kreativität und ihren menschlichen Emotionen ergänzen, werden von diesem Megatrend am meisten profitieren.

Fazit

Ängste vor Killermaschinen sind in diesem Zusammenhang also weit übertrieben. AI ist keine Bedrohung, sondern ein Werkzeug. Die Frage, ob dieses Werkzeug nützlich oder gefährlich ist, hängt davon ab wie ich es einsetze. Und dazu sollte man „Maschinen-beherrschen-uns-alle“-Szenarien als das abtun was sie sind: Science-Fiction-Polarisierungen. Der Erfolg einer Technologie wie AI wird dadurch bestimmt, inwieweit sie im Alltag zum Einsatz kommt und man auf diese Weise einen Praxisbezug herstellen kann. Klar ist demnach: Der Mehrwert muss erkannt werden – das Mindset entscheidet. Gelingt das, bestimmt man die Erfolgschancen und damit den Ausmaß des Fortschritts praktisch selbst.